Führung durch die Ausstellung mit Cony Theis
Der Filmemacher Jürgen Heiter und die interdisziplinäre Künstlerin Cony Theis eröffnen ein lebendiges Archiv – ein Zusammenspiel aus Film, Installation, Malerei und Objekten.
Was ist Film, was ist Kino? Diese Frage stellt die Ausstellung o. T. (Through the Eyes of Julia) und sie bewegte schon André Bazin in seinen Schriften der 1950er Jahre.
Film ist Kunst von und aus Gegenwart und Zukunft. Er ist anders als alle anderen Künste. Am ehesten berührt er in seinem Jetzt die Musik, denn als Zeitkunst hört er nie auf, sich zu bewegen. Er ist motion picture, raumzeitlich, verpflichtet, Abläufe in Zeit und Raum auszudrücken. Damit ist Film Wahrnehmung, Verstand, Vernunft, Geist in Fortbewegung – Zukunft seiner selbst.
Film ist Schlussfolgerung und fragt immer nach dem nächsten Moment. Die Enttäuschung, dass ein Film endet, und die Fremdheit, die einen befällt, wenn man das Kino verlässt – als wäre die Wirklichkeit selbst wie Film – entstehen aus dem Fehlen dieses nächsten Moments. Denn das reale Leben kennt ihn in dieser Form nicht. Es entzieht sich der Erfahrung, dass Menschen ihre Geschichte bewusst – das heißt: frei – machen.
Im Zentrum dieser Ausstellung steht das Werk des vielfach ausgezeichneten Filmemachers Jürgen Heiter, der in seiner Arbeit Film, Bildende Kunst und Literatur verbindet. O. T. (Through the Eyes of Julia) präsentiert sich als lebendiges Archiv und entsteht in Zusammenarbeit und auch mit Arbeiten der interdisziplinären Künstlerin und Kuratorin Cony Theis, ergänzt durch ein offenes Register zu den Filmen von Jürgen Heiter von Werner Fleischer. Zur Ausstellung erscheint eine Edition von Jürgen Heiter.
5 Euro / erm. 3 Euro
Preis: 5.00 €